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Sprache und Dialekte in der Basilikata – zwischen Alltag, Archiv und Überleben

Sprache und Dialekte in der Basilikata – zwischen Alltag, Archiv und Überleben Wer durch die Dörfer der Basilikata fährt, hört schnell: Italienisch ist hier nicht einfach Italienisch. Zwischen Potenza und Matera klingt vieles anders – härter, melodischer, manchmal fast fremd. Die Dialekte der Region sind lebendige Zeitkapseln, Reste einer sprachlichen Landschaft, die sich über Jahrhunderte kaum bewegt hat. Diese Varianten – oft als „Lucanisch“ bezeichnet – gehören zur süditalienischen Dialektfamilie. Aber auch innerhalb der Basilikata gibt es Unterschiede: In Metaponto klingt das Italienisch stärker neapolitanisch, während man in Lagonegro Einflüsse aus dem Kalabrischen findet. Dazwischen kleine Inseln, die fast wie sprachliche Fossilien wirken. Manche älteren Menschen sprechen noch ein Idiom, das kaum jemand außerhalb des Dorfes versteht. Das ist faszinierend – und ein Problem. Dialekte als bedrohte Sprache – nicht nur ein Gefühl Offiziell gelten die Dialekte der Basilikata nich...

Matera – Über den Dächern der Höhlenstadt

Matera – Über den Dächern der Höhlenstadt


Matera. Eine Stadt, die aussieht, als wäre sie in die Felsen hineingewachsen. Im südlichen Italien gelegen, in der Region Basilikata, kaum 60 Kilometer von Bari entfernt. Wer sie zum ersten Mal betritt, hat das Gefühl, auf ein riesiges, steinernes Theater zu schauen – die Felsenwohnungen, die Terrassen, die engen Treppengassen. Fast alles wirkt wie aus einem Guss. Ein lebendiges Geschichtsbuch.

Lage und Fakten

  • Region: Basilikata, Italien

  • Höhe: ca. 400 m über dem Meeresspiegel

  • Einwohner: rund 60.000

  • Fläche: 387 km²

  • Bekannt für: die Sassi (Höhlensiedlungen), Filmkulissen, Kulturhauptstadt 2019

Matera liegt auf einem Plateau aus Kalkstein, direkt an einer tiefen Schlucht, der Gravina. Diese Lage prägt das Stadtbild – man sieht die Felsen, die in Stufen und Terrassen abfallen, und mittendrin die in Stein gehauenen Wohnungen.

Die Sassi: Wohnen im Stein

Das Herzstück der Stadt sind die Sassi di Matera. Zwei Viertel: Sasso Caveoso und Sasso Barisano. Es handelt sich um alte Höhlensiedlungen, die teilweise seit der Steinzeit bewohnt sind. Archäologen fanden Spuren, die bis in die Jungsteinzeit reichen. Später bauten Menschen die natürlichen Höhlen aus, erweiterten sie, setzten Fassaden davor. Daraus entstand ein einzigartiges Stadtbild.

Ein Fun-Fact: Noch in den 1950er-Jahren lebten hier viele Familien ohne Strom, Wasser oder Kanalisation. Matera galt damals als Symbol der "vergessenen Armut" Italiens. Erst durch Umsiedlungsprogramme und Restaurierungen wurde die Stadt neu belebt. Heute stehen die Sassi auf der UNESCO-Liste – und sind wieder voller Cafés, Wohnungen, Hotels.

Architektur und Stadtbild

Matera wirkt wie ein vertikales Labyrinth. Steile Treppen, enge Durchgänge, kleine Plätze, die sich plötzlich öffnen. Dazwischen Kirchen, viele davon in den Fels gehauen. Besonders sehenswert: die Felsenkirchen mit ihren Fresken, teils aus dem 8. bis 13. Jahrhundert.

Das Bild von oben – „über den Dächern von Matera“ – ist unverwechselbar: Helle Steinquader, Flachdächer, Kuppeln, alles in einem engen Geflecht, wie ein Baukasten aus dem Mittelalter. Von Aussichtspunkten wie der Piazzetta Pascoli oder der Terrasse am Belvedere della Murgia blickt man direkt auf dieses Gewirr aus Dächern und Wegen. Abends, wenn die Lampen angehen, wirkt es wie ein Sternenhimmel aus warmen Lichtern.

Geschichte in Etappen

  • Steinzeit: Erste Höhlenbewohner.

  • Antike: Nutzung der Felswohnungen, römischer Einfluss.

  • Mittelalter: Ausbau der Höhlenkirchen, Zuwanderung von Mönchen.

  • 16. bis 18. Jahrhundert: Wachstum, neue Stadtteile oberhalb der Sassi.

  • 20. Jahrhundert: Krise, Armut, Umsiedlungen.

  • Seit 1993: UNESCO-Schutzstatus.

  • 2019: Europäische Kulturhauptstadt.

Diese Zeitschichten sieht man heute noch: römische Straßenreste, barocke Kirchen, moderne Cafés.

Wirtschaft und Alltag

Matera lebt mittlerweile stark vom Tourismus. Jährlich kommen Hunderttausende Besucher. Viele alte Wohnungen wurden zu Boutique-Hotels oder Ferienappartements umgebaut. Gleichzeitig gibt es Landwirtschaft: Oliven, Wein, Getreide. Kleine Manufakturen produzieren Brot, Pasta, Keramik.

Besonders bekannt: das Pane di Matera, ein Brot mit kräftiger Kruste und grober Porung, traditionell aus Hartweizenmehl. Es hält lange frisch und war früher die Lebensgrundlage der Familien.

Kultur und Film

Hollywood hat Matera für sich entdeckt. Die Stadt diente als Kulisse für zahlreiche Filme, etwa "Die Passion Christi" von Mel Gibson oder Szenen aus dem Bond-Film "No Time to Die". Kein Wunder: Das steinerne Stadtbild wirkt wie eine Zeitreise.

Dazu kommen Festivals, Ausstellungen, Konzerte. 2019 brachte die Kulturhauptstadt-Jahre frischen Schwung, neue Museen, moderne Kunstprojekte.

--> Matera, erfolgreiche Filmkulisse

Matera erleben: Über den Dächern

Der besondere Reiz liegt im Blick nach oben und unten zugleich. Man steht auf einem Dach, und darunter verläuft schon wieder eine Straße. Ein Geflecht aus Ebenen. Wer durch die Sassi streift, merkt schnell: Orientierung ist Nebensache. Besser treiben lassen. Einmal links abbiegen, durch eine niedrige Passage gehen, und man steht plötzlich auf einer Terrasse mit weitem Blick.

Besonders eindrucksvoll: der Sonnenaufgang. Das Licht taucht die Kalksteinwände in Pastelltöne, während noch Ruhe über der Stadt liegt. Abends dagegen erwacht das Leben in den Bars und Restaurants. Viele haben Dachterrassen, von denen man über die Lichtermeer schauen kann.


Matera – Über den Dächern der Höhlenstadt. Foto von Wendelin Jacober



Zahlen, die im Kopf bleiben

  • Über 150 Felsenkirchen in und um Matera

  • Mehr als 1.000 Höhlenwohnungen

  • Ca. 3.000 Jahre Siedlungsgeschichte

  • 2019 knapp 1 Mio. Besucher

Matera praktisch

  • Anreise: Mit dem Flugzeug nach Bari, dann ca. 1 Stunde Fahrt (Auto oder Zug).

  • Beste Reisezeit: April bis Juni, September bis Oktober. Im Hochsommer sehr heiß.

  • Übernachtung: Von einfachen Pensionen bis zu Höhlenhotels.

  • Besonderer Tipp: Eine Nacht in einer Höhlenwohnung verbringen – klingt rustikal, ist heute aber komfortabel.

Kurzer Einschub

Ganz ehrlich: Wer nicht so gut Treppen steigen kann, sollte vorbereitet sein. Matera hat kaum gerade Wege, alles geht rauf und runter. Bequeme Schuhe sind Pflicht.

Fazit

Matera ist kein schick poliertes Freilichtmuseum, sondern eine Stadt, die sich mehrfach neu erfunden hat. Armut, Verfall, Aufschwung. Heute ist sie lebendig, manchmal touristisch überlaufen, aber nie austauschbar. Wer einmal über den Dächern von Matera stand, vergisst diesen Anblick nicht.


FAQ

Was bedeutet der Name Matera?
Der Ursprung ist nicht eindeutig. Vermutlich leitet er sich vom lateinischen "Matera" oder dem griechischen "Metéora" (erhoben, hoch) ab.

Wie alt ist die Stadt Matera?
Die Besiedlung reicht bis in die Jungsteinzeit (ca. 9.000 Jahre) zurück.

Kann man die Sassi frei besichtigen?
Ja, man kann durch die Viertel spazieren. Einzelne Kirchen oder Museen haben Eintrittspreise.

Ist Matera teuer?
Die Preise sind moderat im Vergleich zu großen italienischen Städten, aber in den touristischen Zonen etwas höher.

Wie lange sollte man bleiben?
Mindestens zwei Tage, besser drei, um auch das Umland und die Murgia-Schluchten zu sehen.


Labels: 

Matera, Sassi, Italien, Basilikata, Reisetipps, Architektur, Geschichte, Höhlenwohnungen, Kulturhauptstadt, Filmkulisse

Meta-Beschreibung: 

Entdecke Matera: Steckbrief der Höhlenstadt in der Basilikata. Fakten, Geschichte, Tipps für den Besuch und Einblicke über den Dächern der einzigartigen Sassi.






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