Flora und Fauna der Basilikata – ein Tagebuch zwischen Bergen, Küsten und stillen Tälern
Wer die Basilikata bereist, kommt an einer Sache nicht vorbei: der Natur. Sie ist nicht spektakulär im lauten Sinn, eher subtil. Manchmal so still, dass man fast vergisst, wie nah man eigentlich an der modernen Welt ist.
Hier im Basilikata befindet sich Montescaglioso, eine Ortschaft, wenige Km von Matera, aus der mein Vater herstammt.
Pflanzenwelt – von knorrigen Bäumen bis zu wilden Kräutern
Die Basilikata ist kein homogener Garten. Die Landschaft wechselt ständig – vom Pollino-Gebirge bis runter ans Ionische Meer.
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Olivenhaine ziehen sich wie silberne Teppiche über die Hügel. Manche Bäume sind so alt, dass man das Gefühl hat, sie hätten schon halbe Geschichten miterlebt.
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Eichen- und Buchenwälder bedecken die höheren Lagen. Hier riecht es im Sommer nach feuchtem Holz und Erde, und manchmal hört man nur das Knacken eines Astes.
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In trockenen, kargen Zonen wächst Macchia mediterranea: Rosmarin, Thymian, Ginster. Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen, aber mit intensiven Düften punkten.
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Wer im Frühjahr wandert, stolpert über bunte Teppiche von Wildblumen – Mohn, Orchideen, Disteln. Die Kontraste sind fast schon unverschämt kräftig.
Kleiner Einschub: Ich habe einmal auf einer Wanderung im Vulture-Gebiet (ja, so heißt der erloschene Vulkan) die Nase in eine Handvoll wilder Minze gesteckt. Das war kein Küchengewürz, das war ein olfaktorischer Hammerschlag.
Tierwelt – still, scheu und manchmal überraschend nah
Die Fauna ist zurückhaltend. Man sieht sie nicht immer, aber sie ist da.
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Wölfe streifen durch den Pollino-Nationalpark. Man bekommt sie selten zu Gesicht, aber ihre Spuren im Schnee verraten die Anwesenheit.
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Wildschweine sind dagegen weniger schüchtern – manchmal fast zu präsent, besonders in den Wäldern rund um die Dörfer.
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Greifvögel kreisen über den Schluchten: Adler, Bussarde, Falken. Ein schneller Schatten über den Felsen, dann verschwinden sie wieder.
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Amphibien und Reptilien finden sich zahlreich in feuchteren Regionen: Salamander, Frösche, kleine Eidechsen, die über Steine huschen.
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An der Küste wiederum dominiert das Meer: Delfine vor Metaponto, Fischschwärme in klaren Buchten, sogar Meeresschildkröten legen hier gelegentlich ihre Eier ab.
Manchmal reicht ein einfacher Spaziergang im Morgengrauen, um mehr Tiere zu sehen als während eines ganzen Tages in touristischen Zentren.
Tagebucheintrag – ein Moment im Wald
Es war ein kühler Abend, irgendwo zwischen Castelmezzano und Pietrapertosa. Ich hatte den Weg verloren, stand still, hörte nur meinen Atem. Dann knackte es. Ein Reh sprang aus dem Unterholz, blieb kurz stehen, schaute mich an – und weg war es. Sekunden. Aber diese Sekunden haben mehr Eindruck hinterlassen als so manches Museum.
FAQ – Flora & Fauna Basilikata
Welche Nationalparks gibt es in der Basilikata?
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Den Pollino-Nationalpark (größter Italiens, berühmt für uralte Schwarzkiefern).
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Den Appennino Lucano Val d’Agri Lagonegrese Nationalpark mit Wölfen, Adlern und dichten Wäldern.
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Diverse kleinere Naturreservate wie die Lagunen bei Policoro, wichtig für Zugvögel.
Welche Tiere sind typisch für die Basilikata?
Wölfe, Wildschweine, Füchse, Dachse, verschiedene Greifvögel und Amphibienarten. Dazu die Meerestiere an den Küsten.
Kann man in der Basilikata wilde Orchideen sehen?
Ja. Vor allem im Frühling. Über 70 Arten sind dokumentiert – von winzig bis spektakulär.
Wie gefährlich sind die Wildtiere?
Ehrlich gesagt: kaum. Wildschweine können lästig werden, wenn sie in der Nähe von Dörfern auftauchen, aber in der Regel halten sie Abstand. Wölfe meiden den Menschen ohnehin.
Wann ist die beste Zeit für Naturbeobachtungen?
Frühling und Herbst. Dann ist das Klima angenehm, die Vegetation aktiv und die Tiere sichtbarer.
Gibt es geführte Touren?
Ja, in fast jedem größeren Ort am Rand der Parks. Viele lokale Guides kennen versteckte Plätze und erzählen spannende Details – nicht nur biologische, sondern auch kulturelle.
Labels:
Basilikata, Flora, Fauna, Nationalpark, Natur, Wandern, Italien, Tiere, Pflanzen, Reise, Süditalien
Meta-Beschreibung:
Entdecke die Flora und Fauna der Basilikata: von uralten Olivenbäumen bis zu Wölfen im Pollino. Ein persönlicher Blick auf die Natur Süditaliens mit Tipps und FAQ.
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