Camping in der Basilikata – Tipps, Tricks und ehrliche Eindrücke
Die Basilikata ist kein Ort, der sich aufdrängt. Zwischen Kalabrien und Apulien liegt sie eher leise da, ein bisschen abseits der großen Routen. Genau das macht sie spannend – vor allem für Camper, die keine Lust auf überfüllte Plätze oder endlose Hotelpromenaden haben. Hier gibt’s Berge, Meer, Stille – und erstaunlich viele Möglichkeiten, mitten in der Natur zu schlafen.
1. Warum gerade Basilikata?
Weil sie echt ist. Weil man hier noch spontan einen Platz findet, an dem man mit dem Van stehen kann, ohne neben dreißig anderen Campern zu hocken. Und weil die Landschaft in zwei Richtungen zieht: Richtung Tyrrhenisches Meer mit steilen Küsten und kleinen Buchten, oder Richtung Ionisches Meer, wo das Wasser warm und flach ist. Dazwischen? Dörfer auf Felsen, Pinienwälder, verlassene Straßen.
Ein Beispiel: Wer in Maratea campiert, wacht morgens mit Blick auf das Meer auf – und abends, wenn man den Grill anwirft, riecht man den Wald. Weiter im Landesinneren, rund um den Pollino-Nationalpark, wird’s bergiger, kühler und stiller.
2. Campingplätze und Wildcampen
Offiziell ist Wildcampen in Italien nicht erlaubt. In der Basilikata allerdings wird das oft pragmatisch gehandhabt – vor allem, wenn man sich respektvoll verhält. Kein Müll, kein Feuer, kein lauter Generator mitten in der Nacht. Dann lässt einen auch mal jemand stehen, ohne gleich die Polizei zu rufen.
Tipp: Wenn du frei stehen willst, such dir kleine Nebenstraßen oder landwirtschaftliche Wege. Apps wie Park4Night oder StayFree helfen, aber verlass dich nicht blind darauf. Manche Spots sind überlaufen oder schlicht nicht mehr erlaubt.
Wer lieber einen offiziellen Platz will: In der Nähe von Metaponto und Marina di Pisticci gibt’s einige gepflegte Campinganlagen – oft mit Zugang zum Strand. Im Landesinneren findet man kleine Agriturismi, die Stellplätze anbieten. Dort gibt’s meist auch gutes Essen und ein bisschen Familienanschluss.
3. Klima & beste Reisezeit
Im Sommer kann’s heiß werden – wirklich heiß. Juli und August sind nichts für Hitzescheue. Die beste Zeit zum Campen ist von April bis Juni und dann wieder im September oder Oktober. Dann ist das Meer noch warm, aber die Sonne brennt nicht mehr so gnadenlos.
In den Bergen ist es selbst im Hochsommer angenehm, nachts kann’s aber frisch werden. Wer dort zeltet, sollte eine ordentliche Isomatte und einen warmen Schlafsack dabeihaben.
4. Essen, Wasser, Versorgung
Klingt banal, ist aber wichtig: In manchen Gegenden der Basilikata findet man kilometerweit keine Tankstelle oder Supermärkte. Vor allem im Hinterland. Also: rechtzeitig auffüllen – Wasser, Lebensmittel, Sprit.
Das Gute: In fast jedem Dorf gibt’s Brunnen mit Trinkwasser. Und wer ein bisschen Italienisch kann, kommt schnell ins Gespräch – die Leute sind zurückhaltend, aber freundlich. Ein „Buongiorno“ und ein Lächeln wirken Wunder.
5. Aktivitäten & Erlebnisse
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Wandern im Pollino-Nationalpark: Alte Buchenwälder, weite Ausblicke, Adler.
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Baden am Tyrrhenischen Meer: Besonders schön rund um Acquafredda oder Castrocucco.
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Sassi di Matera: Kein klassischer Campingort, aber ein Abstecher lohnt sich.
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Mountainbiken rund um Melfi: Staubige Pisten, leere Straßen, ab und zu ein herrenloser Hund.
 
Persönlicher Eindruck
Ich war ehrlich überrascht, wie wenig los war – im besten Sinne. Kein typisches „Vanlife“-Klischee, keine Insta-Spots mit Selfiestangen. Stattdessen kleine Momente: Kaffee auf dem Campingkocher mit Blick auf die Berge, das Zirpen der Grillen, das Licht kurz vor Sonnenuntergang.
Und ja, manchmal nervt’s auch. Wenn man keinen Schatten findet, das Handy kein Netz hat oder die Straße zur nächsten Stadt plötzlich in Schotter übergeht. Aber genau das gehört dazu. Basilikata ist kein bequemes Ziel – und vielleicht gerade deshalb so reizvoll.
FAQ – Camping in Basilikata
Ist Wildcampen erlaubt?
Offiziell nein. Inoffiziell wird es oft geduldet, wenn man sich rücksichtsvoll verhält.
Wie sicher ist die Region?
Sehr sicher. Kriminalität spielt kaum eine Rolle. Eher muss man auf Ziegen auf der Straße achten.
Braucht man spezielle Ausrüstung?
Ein guter Sonnenschutz, Insektenspray, ein stabiler Sonnenschirm oder Tarp – und ausreichend Wasserkanister.
Kann man mit Zelt reisen oder braucht man ein Wohnmobil?
Beides geht. Mit Zelt bist du flexibler, mit Van komfortabler. Auf den Agriturismi sind Zelte oft gern gesehen.
Gibt es WLAN oder Netzempfang?
In Städten ja, auf dem Land oft schwach. Am besten offline-Karten laden.
Wie teuer sind Campingplätze?
Zwischen 15 und 40 € pro Nacht, je nach Lage und Ausstattung.
Fazit:
Camping in der Basilikata ist etwas für Menschen, die Ruhe suchen – und bereit sind, auf ein bisschen Komfort zu verzichten. Dafür bekommt man Natur, Echtheit und das Gefühl, wirklich unterwegs zu sein. Keine Postkartenkulisse. Keine Show. Einfach Italien, wie es sich anfühlt, wenn keiner zuschaut.
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